Spaniens wilder Süden
Teil 2: Rückkehrer
Infos
Für ARTE, BR, SWR
45 Minuten
2018
Produktion: Rübefilm
Tiere, die sich in einem Lebensraum über Jahrtausende gegen andere Arten behaupten
müssen, werden oft zu Nahrungsspezialisten. Die Strategie, sich im Jagdverhalten auf ein bestimmtes Beutetier zu fokussieren, mündet jedoch in eine Räuber-Beute Abhängigkeit. Kommt es zu dramatischen Veränderungen in der Umwelt oder bricht die Beutepopulation weg, sind solche Spezialisten oft nicht in der Lage, sich umzustellen. Sie hungern und sterben.
Das gilt auch für seltenste Raubkatzenart der Welt – den Iberischen Pardelluchs. Seine Beute besteht bis zu 90% aus Wildkaninchen. Die Formel lautet: Keine Kaninchen – keine Pardelluchse. Anfang des letzten Jahrhunderts bevölkerten noch über 5000 Luchse die Iberische Halbinsel. Dann kamen, zusätzlich zu rücksichtslosem Jagd- und Siedlungsverhalten des Menschen, zwei verschiedene Seuchen über das Land, die fast die gesamte Kaninchenpopulation Spaniens dahinrafften. Zur Jahrtausendwende waren gerade einmal 100 Luchse übrig.
Den iberischen Kaiseradler, den ehemaligen Herrscher der Lüfte über den südspanischen
Gebirgszügen, hat ein ähnliches Schicksal ereilt. Heute gibt es gerade noch 250 Paare des majestätischen Greifvogels mit einer Flügelspannweite von über zwei Metern.
Der Bartgeier war in Südspanien schon komplett ausgestorben, Hauptursache ist hier das illegale, aber immer noch weit verbreitete Auslegen von Giftködern gegen verwilderte Hunde und Katzen oder Füchse und Ratten. Frisst der Nahrungsspezialist Knochen derart verendeter Tiere, stirbt er selbst daran. Nun wird er in einem aufwendigen Projekt mühsam wieder angesiedelt.
In Spanien findet ein Sinneswandel statt – man ist sich bewusst: wenn nichts passiert, verschwinden diese vom Aussterben bedrohten Arten für immer von der Erde. Mit den Populationen geht es aufgrund der Schutzmaßnahmen langsam wieder aufwärts, auch der Bartgeier profitiert. Doch das Überleben dieser Arten ist noch lange nicht gesichert.
Intro
Credits
Bernhard Rübe
Produktion, Buch & Regie
Manolo Castro Rodriguez
Zusätzliche Kamera
Magnus Schmitz
Schnitt
Steffen Kaltschmid
Musik